Selbstbefriedigung, fast jeder tut es, ob Mann oder Frau, und doch ist es ein stillgeschwiegenes Thema in unserer Gesellschaft. Mit diesem Artikel wollen wir Mythen aufdecken und zeigen, dass es vollkommen in Ordnung ist, über dieses Thema zu sprechen.
Selbstbefriedigung galt in der Antike als etwas Normales, in der ägyptischen Mythologie war es sogar ein Zentrales Thema. Doch vom 15.- 19. Jahrhundert kam die Wende und war, vor allem bei Frauen, eine Sünde. Die Literatur des 19 Jahrhunderts ging sogar einen Schritt weiter und nannte die Masturbation «Ursache aller Übel», und «verhängnisvolle Gewohnheit». Sogar ein «Anti-Masturbationsbuch» erschien im Jahr 1715. Heutzutage ist das Thema zwar akzeptierter und es wird auf diversen Plattformen Aufklärungsarbeit geleistet, trotzdem fühlt man sich immer noch nicht so richtig wohl, wenn man über dieses Thema spricht. Vor allem als Frau ist Selbstbefriedigung immer noch tabu und viele lügen sogar, wenn man fragt, ob sie sich selbstbefriedigen. Auch viele Mythen ranken sich um das Thema Masturbation, doch sind diese überhaupt gerechtfertigt oder sollen sie nur davor abschrecken?
Hier fünf Mythen über Selbstbefriedigung:
-
Mythos: Masturbation ist nur für Jugendliche
Ein häufiger Gedanke ist, dass Masturbation mit der Pubertät zusammenhängt, da in dieser Zeit die Hormone «verrücktspielen». Tatsächlich ist das aber falsch. Das erste Verlangen, seinen Körper zu entdecken passiert schon im Kindesalter, dies jedoch sehr individuell, also es gibt kein bestimmtes Alter, wo dieser Prozess beginnt. Kinder beginnen, ihre Geschlechtsteile zu stimulieren und merken, dass sich das gut anfühlt. Dabei wissen sie aber noch nicht, dass dies etwas Sexuelles ist, da sie noch kein sexuelles Bewusstsein besitzen. Auch nach oben gibt es keine Altersgrenze. Eine Studie, die 1983 veröffentlicht wurde, stellte fest, dass etwa 60% der über 60-jährigen Menschen sich selbstbefriedigten. Und dies war noch zu einer Zeit, wo das Thema noch tabuisierter war.
-
Mythos Orgasmen sind weniger intensiv
Tatsächlich ist es eher der umgekehrte Fall, vor allem bei Frauen. Frauen können auf unterschiedliche Weise zum Höhepunkt kommen, entweder vaginal oder klitoral. Wenn sie masturbieren, wissen sie genau, welche Teile sie stimulieren müssen, um zu einem Höhepunkt zu kommen. In einem «hite report» wurde sogar festgestellt, dass Masturbation die genussvollste Praxis für Frauen ist. 95% der Frauen geben an, bei Masturbation einen Orgasmus zu haben, während es bei Sex nur etwa 21% sind. Im Buch «the researcher» haben Männer angegeben, dass sie Sex bevorzugen, jedoch auch beim Masturbieren den gleich intensiven Orgasmus haben.
-
Mythos Masturbation führt zu psychischen und körperlichen
Problemen
Egal ob Depressionen, Akne, Rückenschmerzen, Haarausfall oder verringerte Fruchtbarkeit, all diese Krankheiten wurden schon der Masturbation unterstellt, zu Unrecht. Tatsächlich sind Menschen, die ihre Sexualität frei ausleben dürfen, sowohl mental als auch körperlich gesünder. Masturbation lindert Stress, erhöht die Libido, stärkt die Beckenbodenmuskulatur und hilft, sich selbst, besser kennenzulernen.
-
Mythos masturbiert wird nur als Single
Auch das ist falsch. Tatsächlich masturbieren auch viele verheiratete Paare. Denn Masturbation ist nicht, wie von vielen angenommen, ein Ersatz für Sex. Masturbation ist eine Praktik, die viel mit Selbstkenntnis zu tun hat. Man kann sich selbst entdecken und weiss somit auch, was einem gefällt. Diese Selbstkenntnis kann anschliessend bei sexuellen Praktiken mit einem Partner helfen.
-
Mythos Masturbation macht blind
Zu guter Letzt kommt ein etwas skurriler Mythos. 1745 hat nämlich der österreichische Arzt Johan Hölzel vermeintlich herausgefunden, dass ein ausgeprägtes Masturbationsverhalten der Auslöser für Sehschwäche ist. Dies wurde von vielen Jugendlichen geglaubt und erst kürzlich widerlegt.
Wie man sieht, ist keines der Mythen wahr und Masturbation sogar gesund. Also lautet unser Fazit: Du bist nicht allein. Etwa 90% aller Menschen befriedigt sich selbst. Auch wenn Selbstbefriedigung ein intimes Thema ist, was man nicht sofort mit jedem teilen will, musst du dich nicht für deine absolut normalen und menschlichen Bedürfnisse schämen. Es ist völlig in Ordnung, seinen Körper zu entdecken und nichts, wofür man sich schämen sollte. Beachte jedoch, wie bei allem, dass du es in Massen tust.
https://www.esanum.de/today/posts/masturbation-medizin-geschichte-mythologie-vs-moral
https://gedankenwelt.de/verbreitete-mythen-ueber-masturbation/
https://www.watson.ch/blogs/der
enth%C3%BCller/591418456-millionen-maenner-koennen-aufatmen-masturbation-macht-vermutlich-doch-nicht-blind
https://www.gokapsel.de/gesundheitszentrum/orgasmus-frau/